Strandausflug

ein neues Erlebnis

Bekanntermaßen ist die Thematik, mit der ich mich hauptsächlich beschäftige, die Zoofotografie. Ich freue mich jedoch immer, wenn sich die Gelegenheit bietet, ein anderes Themenfeld näher kennenzulernen. Eine solche Gelegenheit hat sich Anfang Juni mit einem verlängerten Wochenende an der Ostsee geboten. Ich fotografiere sehr gerne die Vögel im Leipziger Zoo. Aber auch wenn die Vögel durchaus die Möglichkeit haben, ein bisschen herumzuflattern, ist es doch schwierig, dort die Tiere mit der Kamera im Flug zu erwischen. Am Strand hatte ich dann genug Zeit und ausreichend fliegende Ziele, um die richtigen Einstellungen und die richtige Technik herauszufinden. Jetzt verstehe ich auf jeden Fall, warum so viele Fotografen Freude daran haben, Vögel zu fotografieren.

Zudem habe ich nur einen Tag vor der Abreise ein neues Objektiv erstanden, das sich hervorragend für genau diese Aufgabe eignet. Das war ein glücklicher Zufall, denn ich habe zu dieser Zeit ein vernünftiges Angebot für ein gebrauchtes Exemplar ganz in meiner Nähe gefunden.

mein neues "Baby"

Diese Überschrift habe ich nicht ohne Grund gewählt. Mit 3.390 Gramm ist mein neues Objektiv aus dem Hause Sigma so schwer wie ein Neugeborenes. Lange wurde mir daher versucht, dieses Objektiv auszureden. Aber was ist eigentlich so besonders an diesem Teil? Zuallererst handelt es sich um ein Teleobjektiv. Es ist also gut, um weiter entfernte Objekte, wie eben Tiere, zu fotografieren. So extrem weit kommt man mit den maximal 300mm Brennweite aber gar nicht ran. Mein Tamron 150-600mm legt da noch Mal den Zoom-Faktor Zwei oben drauf. Was das gute Stück tatsächlich so schwer (und teuer) macht, ist die Blende von f2.8. Das bedeutet, dass die Linse sehr viel Licht zur Kamera weiterleitet und man so besser unter schwierigen Lichtbedingungen fotografieren kann. Oder anders ausgedrückt: weil der Sensor mehr Licht bekommt, muss er nicht so lange belichtet werden. Kurze Belichtungszeiten sind die Voraussetzung, um schnelle Bewegungen auf einem Foto "einzufrieren". Außerdem hat man mit lichtstärkeren Objektiven einen stärkeren Bokeh-Effekt. Mit Bokeh werden die Unschärfebereiche hinter und gegebenenfalls auch vor dem Subjekt. Dieser Effekt gibt den Fotos einen künstlerischen und wie ich finde professionellen Touch und lässt sich mit Handys und den meisten Kompaktkameras eben nicht oder nur schwer reproduzieren. Außerdem ist dieses Biest wirklich verdammt scharf. Bei den kleinen Auflösungen hier auf der Website ist das leider nicht wirklich zu sehen, aber wenn man das Subjekt mal richtig trifft, wird man mit einer unglaublichen Detailwiedergabe belohnt.